Bei meinen letzten Abendessen ist mir ein interessantes Phänomen aufgefallen: 80 % der Anwesenden nutzten ein iPhone, die restlichen 20 % hatten Handys anderer Marken.
Obwohl Apple immer noch mit negativen Assoziationen wie "Snobismus" und "Angebertum" verbunden wird, zeigt der hohe Marktanteil, dass Apple seinen Erfolg nicht allein durch Design und Markenimage erzielt. "Apple-Fans" preisen immer wieder die angeblich benutzerfreundliche Oberfläche und betreiben so eine Art religiöses Marketing… Aber hier muss man ein großes "Aber" einfügen: Es gibt einige Punkte, die mich stören und die zeigen, dass Apple noch weit von dem entfernt ist, was die Fans behaupten. Man könnte argumentieren, Apple konzentriere sich auf ein ganzheitliches Erlebnis und verwende Begriffe wie "Ökosystem" und "One-Stop-Shop", um den Nutzer zu beeindrucken. Aber auch hier gibt es ein "Aber": Der Teufel steckt im Detail. Manche unbenutzerfreundlichen Details in Apple-Produkten können ein anscheinend perfektes Produkt zum Fehlschlag machen. Ironischerweise treten diese Probleme oft nur auf dem chinesischen Markt auf. Hier sind einige Beispiele:
1. Wie kann eine so schlechte Tastatur ein Produktivitätswerkzeug sein?
Apple ist nicht so perfekt, wie es offiziell behauptet. iPad und iPhone sind oft gute Arbeitsbegleiter. Aber zwischen iPad Pro und einem "Produktivitätswerkzeug" liegen immer noch mehrere Laptops.
Am Singles' Day wurde das iPad Pro von Apple offiziell auf den Markt gebracht und brachte neuen Schwung in den zuvor ruhigen Tablet-Markt. Apple betonte in der Präsentation, dass das iPad Pro ein "Produktivitätswerkzeug" sei, d. h. es könne von Berufstätigen zum Geldverdienen eingesetzt werden. Für Redakteure wie uns, die zwischen Büro und Messe pendeln, muss ein gutes Produktivitätswerkzeug leicht, leistungsstark und benutzerfreundlich sein.
Apple hat zwar eigens für das iPad Pro eine Tastatur herausgebracht, aber Kenner von Peripheriegeräten wissen, dass schon kurz nach der Markteinführung des iPads viele Drittanbieter ähnliche Produkte angeboten haben. Da dieses Zubehör ebenfalls MFI-zertifiziert ist, gibt es kaum Unterschiede im Layout. Anhand der Tastatur meines iPad Air 2 lässt sich erkennen, dass das Layout mit dem Smart Keyboard des iPad Pro identisch ist. Der einzige Unterschied im Aussehen liegt in den Tastenkappen und dem Tastenabstand.
Apples Peripheriegeräte sind bekannt für ihre Mängel. Die Magic Mouse ist das beste Beispiel. Nun gesellt sich ein weiteres nutzloses Peripheriegerät zu diesem offiziellen Luxuspaket hinzu: Die aktuelle IOS-API von Apple erlaubt es Bluetooth-Tastaturen nicht, Drittanbieter-Eingabemethoden zu verwenden. Das bedeutet, dass wir weiterhin die native Eingabemethode von Apple verwenden müssen. Wie schlecht die native Eingabemethode ist, dürfte bekannt sein. Die Eingabe auf dem iPad ist zumindest weit von der Eingabemethode unter OS X entfernt, insbesondere was die Geschwindigkeit der Wortwahl betrifft. Dieses von Apple-Fans so gelobte geschlossene Ökosystem bietet also keine bessere Benutzererfahrung.
Das zum Marktstart des iPad Pro verwendete IOS 9.1 unterstützt Drittanbieter-Eingabemethoden weiterhin nicht. Nach IOS 9 änderte Apple einige Tastenkombinationen. Die Tastenkombination Strg+Leertaste, die zuvor zum Wechseln der Eingabemethode diente, dient nun zum Wechseln des Aufgabenfensters. Eine solche "Selbstwidersprüchliche" Vorgehensweise ist für Apple-Fans nichts Ungewöhnliches.
Für Texter bedeutet die Effizienz der Texteingabe die Effizienz der Produktion. Ein Gerät, das fast so viel kostet wie ein Macbook Air, aber bei der Texteingabe weit hinterherhinkt, kann kaum als produktiv bezeichnet werden. Was? Glauben Sie wirklich, dass Designer darauf zeichnen würden, anstatt sich direkt ein neues iPad zu kaufen?